EU erweitert Führerscheinregelung: Wohnmobil mieten künftig auch bis 4,25 Tonnen künftig mit Klasse B möglich

Ein großer Schritt für Campingfreunde: Die EU hat eine bedeutende Änderung in der Führerscheinrichtlinie beschlossen. In Zukunft dürfen Wohnmobile mit einem Gesamtgewicht von bis zu 4,25 Tonnen mit dem klassischen B-Führerschein gefahren werden – unter bestimmten Voraussetzungen.

Ein großer Schritt für nicht nur für angehende Wohnmobilbesitzer, sondern auch Campingfreunde die ein Wohnmobil mieten möchten: Die EU hat eine bedeutende Änderung in der Führerscheinrichtlinie beschlossen. In Zukunft dürfen Wohnmobile mit einem Gesamtgewicht von bis zu 4,25 Tonnen mit dem klassischen B-Führerschein gefahren werden – unter bestimmten Voraussetzungen.

Neuregelung bringt mehr Freiheit für Camper

Die Europäische Union hat sich auf eine überarbeitete Führerscheinrichtlinie geeinigt, die für viele Camping-Enthusiasten echte Erleichterung bringt. Künftig wird es möglich sein, Wohnmobile mit einem zulässigen Gesamtgewicht von bis zu 4,25 Tonnen mit dem Führerschein der Klasse B zu bewegen – ein klarer Fortschritt gegenüber der bisherigen Grenze von 3,5 Tonnen.

Diese Entscheidung geht auf intensive Verhandlungen zwischen dem Europäischen Parlament und dem Rat der EU zurück. Die Änderung betrifft insbesondere Reisemobile und Rettungsfahrzeuge, für die eine Sonderregelung vorgesehen ist.

So funktioniert die neue Regelung

Künftig dürfen Inhaber des Klasse-B-Führerscheins schwerere Wohnmobile mieten fahren – allerdings nur nach erfolgreichem Abschluss einer zusätzlichen Schulung oder Prüfung. Die genaue Umsetzung bleibt den einzelnen Mitgliedsstaaten überlassen. Für Fahrzeuge mit alternativen Antrieben wie Elektromotoren entfällt diese Voraussetzung, wenn die Fahrer mindestens zwei Jahre unfallfrei mit dem B-Führerschein unterwegs waren.

Der neue Führerscheinrahmen ist noch nicht sofort gültig: Zunächst muss die Richtlinie in nationales Recht überführt werden. Dafür bleibt den Mitgliedsländern Zeit bis spätestens 2030.

Auch Gespanne profitieren von der Reform

Eine weitere Anpassung betrifft das Gesamtgewicht von Fahrzeugkombinationen: Künftig darf das Gespann – beispielsweise ein Wohnmobil mit Anhänger – ein Gesamtgewicht von bis zu fünf Tonnen aufweisen. Dabei entfällt auf das Zugfahrzeug der Hauptanteil von 4,25 Tonnen, während der Anhänger maximal 750 Kilogramm wiegen darf.

Was bleibt, wie es war

Trotz der neuen Führerscheinerlaubnis bleiben einige bisherige Regelungen bestehen. So gilt weiterhin das Lkw-Überholverbot für schwerere Fahrzeuge, ebenso wie die gesetzlich vorgeschriebene Höchstgeschwindigkeit von 100 km/h auf Autobahnen. Außerdem greift die neue Gewichtserweiterung erst nach Ablauf der zweijährigen Probezeit.

Ein Rückblick: Bisherige Regelung bei Wohnmobilen

Seit 1999 durften Inhaber der Führerscheinklasse B nur Fahrzeuge mit einem maximalen Gesamtgewicht von 3,5 Tonnen fahren. Größere Reisemobile waren damit ausgeschlossen – wer diese fahren wollte, musste aufwendig die Führerscheinklasse C1 erwerben. Mit der jetzt beschlossenen Änderung fällt diese Hürde in vielen Fällen weg, insbesondere für jüngere Fahrerinnen und Fahrer, die nach 1999 ihren Führerschein gemacht haben.

Weitere Neuerungen im Überblick

Neben der Regelung für Wohnmobile bringt die neue EU-Richtlinie weitere Veränderungen mit sich:

  • Das Mindestalter für den Erwerb von Lkw- und Busführerscheinen wird auf 18 Jahre gesenkt – ein Schritt gegen den Fahrermangel in der Transportbranche.

  • Der digitale Führerschein soll EU-weit bis spätestens 2030 eingeführt werden und über eine zentrale App – die EU-eWallet – verfügbar sein.

  • Fahranfänger unterliegen künftig in ganz Europa einer einheitlichen Probezeit von zwei Jahren.

  • Führerscheinentzüge gelten künftig europaweit – wer in einem EU-Land die Fahrerlaubnis verliert, darf auch in keinem anderen Mitgliedsstaat mehr fahren.

Caravaning-Industrieverband begrüßt die neuen Regelungen

Der Caravaning-Industrie-Verband CIVD begrüßt die Neuerungen: „Die Reform schafft bessere Bedingungen für junge Menschen und Familien, die nachhaltigen und naturnahen Urlaub erleben möchten.“ Die neuen Regeln machen größere Wohnmobile endlich für eine breitere Zielgruppe zugänglich – ein echter Gewinn für alle, die gern unterwegs sind.

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