Wenn der Transporter schwächelt: Der TÜV-Report 2025 zeigt die kritischen Zonen alternder Camping-Basisfahrzeuge
Die Zuverlässigkeit des Basisfahrzeugs ist das Fundament jeder Reise. Doch der aktuelle TÜV-Report 2025, über den unter anderem GMX und andere Medien berichten, legt eine klare Schwachstelle im wachsenden Segment der Camping-Transporter offen: Mit zunehmendem Alter steigt die Mängelquote signifikant an. Besonders kritisch wird es demnach ab dem sechsten Betriebsjahr. Diese Erkenntnisse sind für Halter von Kastenwagen und teilintegrierten Reisemobilen von höchster Relevanz, da die technische Basis oft identisch mit gewerblich genutzten Transportern ist.
Die kritische Sechs-Jahres-Grenze
Während junge Fahrzeuge in der Regel nur geringe Beanstandungen aufweisen, zeigt die Statistik einen deutlichen Knick in der Zuverlässigkeitskurve. Laut den Auswertungen der Prüforganisationen häufen sich die typischen Schwachstellen, sobald die Transporter die Marke von sechs Jahren überschreiten und oft die 100.000-Kilometer-Marke anpeilen. Dies betrifft viele der beliebten Basisfahrzeuge – von VW T6 über Fiat Ducato bis hin zum Mercedes Sprinter –, die heute als Gebrauchtfahrzeuge den boomenden Campingmarkt dominieren.
Der Report betont, dass die hohe Belastung durch den Campingaufbau und die oft längeren Standzeiten außerhalb der Saison die Alterungsprozesse beschleunigen. Camperinnen und Camper, die ihr Fahrzeug länger als sechs Jahre halten wollen, müssen sich auf eine intensivere Wartung einstellen, um die Sicherheit zu gewährleisten und hohe Reparaturkosten zu vermeiden.
Technische Hotspots: Wo der Prüfer genau hinschaut
Die Mängellisten der Prüforganisationen sind oft ähnlich, wenn es um gealterte Nutzfahrzeuge geht. Wie die dpa in ihren Berichten zu den Ergebnissen hervorhebt, sind es primär die Bereiche, die unter hoher Last stehen oder Witterungseinflüssen ausgesetzt sind. Hierzu zählen klassischerweise die Beleuchtungssysteme – insbesondere Scheinwerfer und Rückleuchten – sowie die Bremsanlagen. Bei Transportern, die oft mit maximaler Zuladung bewegt werden, zeigen sich Verschleißerscheinungen an Bremsscheiben und -belägen früher als bei PKWs.
Ein oft unterschätztes Problem bei Transportern ist zudem die Korrosion. Bedingt durch hohe Zuladung und saisonalen Einsatz sollten Camper besonders auf Rostbildung an Achsen, Rahmen und tragenden Karosserieteilen achten, da hier die größten Sicherheitsrisiken lauern. Die Dichtigkeit der Anbauteile und der Aufbau selbst sind zwar nicht direkt Gegenstand der technischen Hauptuntersuchung des Basisfahrzeugs, doch die Feuchtigkeitsschäden können indirekt zu Problemen an der Elektrik und den Fahrwerkskomponenten führen.
Präventive Wartung: So minimieren Sie das Risiko
Für Wohnmobil-Fahrer bedeutet der aktuelle Report eine klare Handlungsaufforderung zur Prävention. Statt nur auf die obligatorische Hauptuntersuchung zu warten, empfiehlt sich eine vorzeitige Inspektion der kritischen Komponenten. Ein Fokus sollte auf dem Zustand der Stoßdämpfer und Federn liegen, da das hohe Aufbaugewicht von Reisemobilen diese Komponenten stärker belastet als bei gewöhnlichen Lieferwagen.
Experten raten zudem, die Bremsflüssigkeit und die Gängigkeit der Bremskolben regelmäßig zu prüfen, da längere Standzeiten im Winter die Funktion beeinträchtigen können. Der TÜV-Report bestätigt: Wer frühzeitig in die Wartung investiert und die spezifischen Schwachstellen alternder Transporter kennt, vermeidet teure Reparaturen und unnötigen Stress auf Reisen.